Durch den Umstieg von Backend-for-Frontend auf GraphQL Federation hat RTL+ die Zusammenarbeit zwischen Teams optimiert und die Time-to-Market um bis zu 30 % verkürzt. Mit Qvest als Partner wurde eine moderne und effiziente Software-Architektur implementiert, die sowohl technologische als auch betriebswirtschaftliche Vorteile bietet.
Die sich ständig verändernde Medienlandschaft stellt Unternehmen wie RTL+ vor dynamische Herausforderungen. Um den Streamingdienst technologisch zu modernisieren und gleichzeitig betriebswirtschaftliche Vorteile zu realisieren, trafen die Verantwortlichen die wegweisende Entscheidung, von der bestehenden Software-Architektur mit Backend-for-Frontend-Muster (BFF-Muster) auf GraphQL mit Federation umzusteigen. Diese Transformation hat RTL+ in Zusammenarbeit mit Qvest als Experten für Enterprise- und Software-Architektur durchgeführt.
In der Welt der modernen digitalen Plattformen ist die Verwendung von Microservices gemäß dem MACH-Ansatz (Microservice, API-first, Cloud-Native, Headless) gängige Praxis. Hierbei stößt man jedoch auf eine Herausforderung: Die eigentlich unabhängigen Domänen-Teams können nicht mehr unabhängig agieren, da jede Änderung im API Gateway reflektiert, integriert und getestet werden muss, um weitere Fehler zu vermeiden. Selbst wenn Frontend- und Backend-Teams getrennt sind, ergeben sich dadurch zusätzliche Abhängigkeiten und Aufwand, die sich negativ auf die Durchlaufzeit auswirken – wie z. B. Time-to-Market und From-Concept-to-Cash. So wird redundanter Code für jedes BFF geschrieben und die Umsetzung der jeweiligen User Stories konkurrieren mit weiteren Anforderungen, und werden so nicht synchron umgesetzt.
Die Antwort auf diese Herausforderungen lag in der Umstellung des API-Konzepts von REST auf GraphQL. Die Implementierung von GraphQL ermöglichte es RTL+, die Abhängigkeiten zwischen den Teams zu reduzieren. Dies führte nicht nur zu einer kürzeren Zeit bis zur Marktreife, sondern auch zu geringeren Kosten und gesteigerter Agilität. Die innovative Entscheidung, das Backend-for-Frontend-Muster durch GraphQL Federation zu ersetzen, erwies sich als Schlüssel zur Verbesserung der technischen Effizienz und der betriebswirtschaftlichen Vorteile.
Im Zentrum dieser Strategie steht die automatisierte Zusammenführung schemabasierter APIs zu einem übergeordneten Schema durch eine GraphQL Federation. Dieser Ansatz ermöglicht den interdisziplinären Domain-Teams, unabhängig voneinander zu entwickeln. Änderungen können automatisch überprüft werden, ohne neue Abhängigkeiten zu schaffen. Eine automatisierte Schema-Registry stellt sicher, dass Entwicklerteams ihre Komponenten weiterentwickeln können, ohne neue Abhängigkeiten zu erzeugen.
Um die Einheitlichkeit der API zu gewährleisten, hat Qvest eine partizipative Governance-Struktur implementiert. Die Einführung einer Community of Practice, die Entwickler einbindet und die Erstellung sowie Pflege der Regeln fördert, sorgt für eine konsistente und effektive Nutzung der GraphQL Federation.
Die Einführung von GraphQL hat zu einer effizienteren Zusammenarbeit zwischen den Teams geführt, was zu einer beeindruckenden Zeitersparnis von bis zu 30 % führte. Diese Effizienzsteigerung hatte direkte Auswirkungen auf die Time-to-Market und die Gesamtkosten. Die Implementierung von GraphQL Federation ermöglichte eine schnellere Einführung von API-Funktionen und führte zu Kosteneinsparungen durch die Reduzierung von Backend-Anfragen.
Insgesamt hat sich Federated GraphQL für RTL+ als eine rentable und praktikable Lösung erwiesen, die das Unternehmen nicht nur technologisch voranbringt, sondern auch einen starken Business-Nutzen bietet. Der Erfolg dieser Umstellung unterstreicht die Bedeutung von Tooling, Schema-Management, Fehleranalyse und Community Building für einen nachhaltigen Einsatz moderner Software-Architektur. Dieser Schritt markiert einen entscheidenden Meilenstein für RTL+ auf dem Weg zu einer noch innovativeren und damit noch zukunftsfähigen Streamingplattform.
STEFFEN FÜHRES | VP PRODUCT TECHNOLOGY, RTL+
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